Balneologie, Spa und Wellness

Die Traditionen, sich der heilenden Eigenschaften von Mineralwasser zu bedienen, reichen in die Antike zurück. Auf der Balkanhalbinsel rühmten sich die Thraker ihrer Heilkünste. Die „heiligen Quellen Thrakiens“ waren im ganzen Römischen Reich berühmt.

Es gibt nur wenige Länder in Europa, die es in punkto Balneologie, Spa und Wellness mit Bulgarien aufnehmen können. Mit seinen reichen Mineralwasservorkommen und Schlammbädern nimmt Bulgarien einen der führenden Plätze in dieser Tourismusbranche ein. Erschlossen sind mehr als 550 Thermalvorkommen mit 1.600 Quellen und einem Wasserdebit von 4.900 l/s. Es überwiegen die schwachmineralisierten Wässer (66,7% der Vorkommen), gefolgt von den Sprudelwässern (17,9%) und den Mineralwässern (14,4%). Die unzähligen Mineralquellen sind im ganzen Land verstreut. Genannt seien Narechen (bei Asenovgrad), Shipkovo (bei Troyan), Ovcha Kupel (in Sofia), Smochan (bei Lovech), Voneshta Woda (bei Gabrovo) Merichleri (bei Simeonovgrad) u.a. Die höchste Temperatur weist die Mineralwasserquelle von Separeva Banya auf, wo sich der einzige bulgarische Geiser befindet, der auch der einzige des europäischen Festlandes ist. Das Wasser sprudelt dort mit einer Temperatur von 103°C aus der Erde. Die bekanntesten Mineralquellen des Balkangebirges sind bei Varshets, Barzia, Lakatnik, Opletnya; in der Sofioter Hochebene: Bankya, Gorna Banya, Knyazhevo, Ovcha Kupel, Sofia Zentrum, Pancharevo u.a.; im Sredna-Gora-Gebirge: Stralcha (40 °С), Hisarya (49,5 °С), Banya (51,1 °С), Pavel Banya (54,6 °С), Bäder von Stara Zagora (45,8 °С); entlang des Struma-Flusses: Blagoevgrad, Simitli, Sandanski, Levunovo und Marikostino; entlang des Mesta-Flusses: Banya (56 °С), Dobrinishte (43 °С) und Eleshnitsa (56 °С); in den Rhodopen: Devin, Velingrad und Banite. Am meisten verbreitet sind die stickstoffhaltigen Mineralwässer – genannt seien Separeva Banya, Simitli, Narechen, Momin Prohod u.a. Kohlensäurehaltige Mineralwässer gibt es in Mihalkovo, den Bädern von Sliven, Stefan Karadzha. Schwefelwasserstoff enthalten die Quellen der Sofioter Hochebene. Die Hälfte der Mineralwasservorkommen verzeichnen eine erhöhte Radioaktivität, die 15 Eman/l übersteigt – Klisura-Quellen (200 Eman/l), Quelle von Strelcha (250 Eman/l) u.a. Eine besonders hohe Radioaktivität weisen die Quellen von Momina Banya (560 Eman/l) und eine der Narechen-Quellen (1.300 Eman/l) auf.

Bulgarien verfügt über wertvolle Vorkommen an Heilschlamm und Heiltorfen. Heilschlammvorkommen findet man im Shabla-Salzsee (Shablenska Tuzla), im Salzsee (Tuzlata), am Varnaer See, in Pomorie, am Atanasov-See und dem Stausee Mandra. Heiltorfvorkommen gibt es am Stausee Batak (in den Rhodopen), im Dorf Baykalski (Konyavska-Gebirg), in Straldzha (Mittellauf des Tundzha-Flusses), am Varnaer See und im Dorf Sadovo (Thrakische Ebene). Mineralwasserquellen und Heilschlamm findet man in Marikostinovo (im Tal von Sandanski und Petrich) und in Banya (im Tal von Karlovo). Künstlicher Heilschlamm wird in Ovcha Kupel (in Sofia), Velingrad, Asenovgrad, in den Bädern von Sliven, Stara Zagora und Haskovo, in Sapareva Banya, Blagoevgrad, Hisarya, Pavel Banya, Pomorie, Primorsko, in den Feriensiedlungen Albena und Sonnenstrand, in Burgas u.a. hergestellt.

Das Klima in Bulgarien ist im Vergleich zu anderen traditioneller Bäderdestinationen Westeuropas und des Mittelmeerraums ausgesprochen günstig. Im Vergleich zu Nord-, Nordwest-, und Mitteleuropa verzeichnet Bulgarien 20 Prozent mehr Sonnentage. Darüber hinaus gibt es an der bulgarischen Schwarzmeerküste 30 Prozent weniger Wolken als an der Atlantikküste und in einigen Mittelmeergebieten. Im Frühling und Sommer fällt weniger Regen.

Ein Teil der Mineralquellen liegt im Süden Bulgariens, wo sich Mittelmeereinfluss bemerkbar macht. Andere  befinden sich in Gebirgsregionen mit Nadelwäldern und klaren Bächlein, dritte wiederum liegen an der Schwarzmeerküste. Diese Gegebenheiten sowie die enorme Vielfalt an Heilkräutern und anderen Pflanzen, die für Aroma- und Phytotherapien geeignet sind, gewährleisten einen ganzjährigen Aufenthalt, eine effektive Heilung und Prophylaxe vieler Krankheiten und überhaupt ausgezeichnete Erholungsmöglichkeiten.

Bulgarien verfügt über 48 Klimakurorte in den Gebirgen und 15 am Schwarzen Meer sowie 38 Bäderkurorte. Die bekanntsten Bäder-, Klima- und Schlammbäderkurorte an der Schwarzmeerküste sind die Ferienkomplexe Albena, Goldstrand, Hll. Konstantin und Helena, Sonnentag, Sonnenstrand, Riviera, Balchik, die Tuzlata, die Schlammbäder von Varna, Pomorie, Primorsko, Kiten, Sozopol, Ahtopol u.a. Bekannte Kurorte in den Gebirgs- und Vorgebirgsgegenden sind Hisarya, Velingrad (Spa-Hauptstadt Bulgariens), Sandanski, Bankya, Kyustendil, Narechen, Pavel Banya, Kostenets, Varshets, die Mineralbäder von Burgas, Momin Prohod, die Mineralbäder von Sliven, Stara Zagora und Haskovo, Sapareva Banya, Banya, Pamporovo, Borovets, Teteven, Tryavna, Apriltsi, Kotel, Elena, Govedartsi, Dryanovo u.a.

Das Land ist mit seinem hochqualifizierten Personal, den hervorragenden Unterbringungsmöglichkeiten und der Vielfalt an Dienstlistungen und Programmen bekannt, einschließlich Massagen, Mineralwannen, Reflextherapie, traditionelle Akupunktur, Heilsport, Lazartherapie, Akupressur, Parafintherapie, Schlammbäder, Aromathrapie, Antistress-Programme, Diät- und Schlankkuren, Balneokosmetik, Sauna, Solarium, Fitness, medizinische Kosmetik u.a. All das kann mit verschiedenen Tourismusprogrammen kombiniert werden, die das reiche Kulturerbe, die Landesküche und Folklore sowie die Traditionen Bulgariens näher bringen.

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